... bis 1960


 

Der erste Weltkrieg reißt große Lücken. Doch mit der Wahl von Franz Willibald, dem Sohn des Gründers, zum Dirigenten beginnt im Februar 1920 der Wiederaufbau. So können in jenem Jahr acht junge Burschen für die Blasmusik gewonnen werden. Durch harte Nachkriegs- und Inflationsjahre steht die Musikkapelle mit der Beschaffung von Uniformen und Musikinstrumenten vor großen, fast unlösbaren Schwierigkeiten. Doch dank der großen Unterstützung der Bevölkerung kann sie 1925 Instrumente kaufen. Zwei Jahre später tragen die 22 Musiker neue Uniformen.

 

1890...

 

... wurde beim Fest zum 30-jährigen Bestehen die alte Fahne des Vereins geweiht – sie hängt noch heute im Probelokal.

 

Ein jährlicher Höhepunkt für die Kapelle ist das Eulogiusfest in Aftholderberg, wo sie als Festmusik eine wichtige Rolle einnimmt. 1926 schreibt die Konstanzer Zeitung dazu: „Nach Beendigung des Festzuges zogen die Reiter sowie eine große Zahl Festteilnehmer heimwärts. Am Nachmittag brachte die Festmusik von Großschönach vor dem Pfarrhause ein gelungenes Ständchen dar. Anschließend versammelte sich die Kirchspielgemeinde im ‚Frieden’.“

Die Kapelle ist in den folgenden Jahren bei jedem Anlass im Dorf oder auch in der Umgebung zur Stelle. Die Großschönacher werden zu Hochzeiten und Festen im ganzen Bezirk geholt. 1932 werden sie von den Nachbarn aus Owingen zur Patenkapelle gewählt. Man trifft sie aber auch in Liggersdorf, Schernegg oder Mahlspüren. Doch der zweite Weltkrieg unterbricht diese Aktivitäten jäh, das Musikleben wird eingestellt.

 

1898...

 

... wurde die Musik bereits bei kirchlichen Anlässen geschätzt. Im Protokoll der Stiftungskommission von Großschönach und Taisersdorf wird erwähnt, dass die Kosten für Leistungen der Musikkapelle in Höhe von 20 Mark übernommen werden.

 

Zum Glück bleiben die Instrumente über die Kriegs- und Besatzungszeit hinweg erhalten und so steht einer Wiedergründung nichts im Wege. Am 11. August 1946 findet die Gründungsversammlung statt. Mit 14 aktiven Musikanten beginnt wieder ein reges Vereinsleben. Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums erhält die Kapelle 1950 eine neue Vereinsfahne. Das Fest findet in engem Rahmen statt, nur die Nachbarkapellen Aach-Linz, Denkingen, Herdwangen und Owingen feiern mit.

Von der Bevölkerung wird die Arbeit der Musiker offensichtlich geschätzt, denn großzügige Spenden für die Anschaffung neuer Uniformen im Jahr 1953 zeigen, dass man Freude an der Blasmusik hat. In den 50er Jahren ist die Kapelle viel unterwegs, so hat man einige Mal die Ehre, als Patenkapelle zu wirken: 1952 in Owingen, 1956 in Denkingen und 1957 in Herdwangen. 1954 werden die Schönacher nach Neudingen zum 30-jährigen Jubiläum der dortigen Musikkapelle eingeladen. Bis zum heutigen Tag bestehen freundschaftliche Beziehungen mit ihr. Dem hochgeschätzten und unvergesslichen Pfarrer Josef Buchholz hat die Musikkapelle zu verdanken, dass auch zu seiner Heimatgemeinde, Fischerbach im Kinzigtal, musikalische und freundschaftliche Bande geknüpft werden. Die Aufenthalte in Neudingen und Fischerbach und die Gegenbesuche der Freunde zählen zu den Erlebnissen, die im Gespräch immer wieder aufleben.

 

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